Österreich-Werte

Aus gegebenem Anlass eine kleine Nachilfe für die Österreich-Werte-Kommission:

Schnitzel, Volksmusik, Osterhase, Krampus. Schifahren, Großglockner, Schnaps, Schönbrunn. Völlig irrelevant. Essentiell hingegen: Kenntnis und Bekenntnis zu:

Frauenrechten, Kinderrechten, Demokratie, Laizismus, Sozialstaat, Antifaschismus, Pluralismus, Wissenschaft, Republik, Gewaltentrennung, Menschenrechten.

An diesem Wertekatalog scheitern schon manche Einheimische.

Plagiatsjagden

Da ich ja selber eine Dissertation geschrieben habe, ein paar Gedanken zu Plagiaten, Fehlern, Ungenauigkeiten.

Es gibt, aus guten Gründen, genau eine Instanz, die eine Dissertation bewerten kann und soll: Die Universität und stellvertretend für diese die beiden Betreuer·innen der Arbeit.

Nach Vorlegen derselben, wird unter Vorsitz einer dritten universitätsprofessoralen Person die Arbeit öffentlich und ausführlich hinterfragt. Defensio (Verteidigung) heißt dieser Vorgang. Er dient der öffentlichen Überprüfung, ob die Arbeit vom Dissertanten, von der Dissertantin selbst und redlich verfasst wurde.

Das akademische Leben sieht keine Plagiatsjäger vor, schon garnicht selbsternannte. Für die nachträgliche Prüfung und eventuelle Aberkennung erschwindelter oder sonstwie unredlich verfasster Dissertationen ist die Universität zuständig. Und nur sie. Wissenschaft ist auf die Expertise und Prüfung der Peers im jeweiligen Fach gegründet, nicht auf die Schnüffelei von freischaffenden Software-Anwendern.

Gleichwohl darf und muss jeder/jede jede Dissertation lesen und bewerten dürfen. Und dazu auch qualifizierte, ja sogar unqualifizierte Texte verfassen dürfen.

Die Existenzvernichtung und politmediale Besudelung von Promovierten durch fachfremde und selbsternannte „Jäger“ ist nicht vorgesehen.

Nachsatz: Die Geschichte der Menschheit kennt keine einzige fehlerfreie Publikation. Absolutheit ist Göttern, Monarchen und Faschisten vorbehalten.

Facebook-Feedback dazu:

Faschismus

Nicht vergessen. Faschismus ist immer auch ein großes Geschäft. Es paart sich also Sadismus mit Gier. Bei den Betreibern (Führer genannt). Für die Anhänger gibts Tand und Sand (in die Augen). Sadismus und Gier sind unheilbar. Dummheit nur in Maßen. Die drei dürfen also nicht miteinander zusammengehen.

Der Trottel mag den starken Mann

Merke:
Der Trottel mag den starken Mann, weil er fühlt, dass der starke Mann ja auch ein Trottel ist. Aber jetzt: Ein starker Trottel. Das gefällt dem Trottel, der ja immer auch ein schwacher Mann ist. Im starken Mann sieht er seine Wut gehört, sein Unglück verstanden. Um den Trottel zu halten, muss der starke Mann hetzen, wüten, Hass entfachen. Gilt weltweit. Von Hamas über Trump bis zum Vokaki.
Sei kein Trottel.

Was wäre der Tod ohne das Wienerlied?

Morgen Mittwoch 1. November 2023 bin ich im Radio Ö1 zu hören. 15:05h „Was wäre der Tod ohne das Wienerlied?“ Kollege Bernhard Eppensteiner hat die Sendung gestaltet. Die Strottern sind zu hören, Georg Kreisler, Franui und viele andere Kompetente. Enjoy!

https://oe1.orf.at/programm/20231101#737177/Was-waere-der-Tod-ohne-das-Wienerlied

Schönreden

Seit ich denken kann, habe ich mir die SPÖ schöngeredet. Vor allem ihr Frontpersonal. Den Leider-Nein-aber-später-dann-doch-Millionär Androsch, den Bankdirektor Vranitzky, seinen Sekretär Klima, den Magister Kern und die Promovierten Gusenbauer und Rendi-Wagner. Alles nur aus vorauseilender Exkulpations-Neurose. Um die Vorsitzenden und Kanzler aus der argumentativen Schusslinie zu bekommen. Immer war der „bürgerliche“ Vorwurf im Raum gestanden, die „Sozi“ hätten keine Ahnung von Wirtschaft. Seien Träumer und Spinner, rote Gfrieser, zuletzt Gsindel und jetzt Marxisten. Doktoren, Direktoren, Diplomkaufmännern, Bautenstadträte. Mit denen tun sich die Schwarzen schon schwerer, dachte auch ich. Bis jetzt. Und so durften die Direktoren, Diplomkaufmänner und Bautenstadträte, sobald sie regierten, die furchtbarsten neoliberalen Blödheiten mittragen. Nur um den volatilen Fetisch Akzeptanz zu bedienen. Wem gegenüber eigentlich? Den Reichen gegenüber, und, wie wir inzwischen wissen, den Huren der Reichen. Wer die sind, wissen wir. Sie melden sich gerade im Minutentakt. Keine Matura heißt es jetzt, keine Ausbildung, keine Erfahrung, nur Träumereien im Schädel, der kleine Bürgermeisterwappler.

Ende Gelände, Babler ist der erste, den ich mir nicht schönreden muss, weil er schon lange das sagt und das tut, was mir das Herz wärmt. Und nicht nur mir.

Sozialdemokratische Vorsitzgedanken

Ein paar Überlegungen zu den Kandidaten. Ich bin ja nur ein kleines Mitglied, ohne eine Funktion. Befreundet mit vielen anderen in der sozialdemokratischen Bewegung. Christian Broda war mein Onkel, kannte ich natürlich persönlich. Günther Nenning war ein Freund, driftete dann zu den Grünen. Sonst kannte und kenne ich nur andere einfache Sozialdemokraten, nicht wenige. Niki Kowall natürlich, über die Sektion 8, und alle Aktiven dort.

Und die Oberen? Gusenbauer traf ich mehrmals, im Bundeskanzleramt, er hat meine Nummer, ich seine. Kern traf ich auch immer wieder. Im Wahlkampf hatten wir sogar ausführlichen SMS-Kontakt. War nicht beratungsresistent. Mit Nationalratsabgeordneten hatte ich öfter Emailaustausch, zu politischen Haltungsfragen. Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderle lud mich mal zu einem langen Gespräch in ihr Büro, war sehr nett dort, wenn auch ergebnislos. Mit Gewerkschaftsbossen gab es auch Austausch, auch mit dem Chef. Mit Alt-Urgestein Rudi Edlinger plauderte ich stundenlang sehr gemütlich und anekdotenreich an einer Theater-Bar. Das sind so meine Kontakte in der Basis und weiter oben.

Pamela Rendi-Wagner mag ich sehr, schätze ihre Kompetenz als Medizinerin, sie war und ist mir sehr sympathisch. Pamela Rendi-Wagner habe ich ein paar mal aus der Ferne gesehen, bei Parteitagen, das wars. Doskozil? Nie getroffen, nie gesehen, ein Fremder. Letztens hat Niki Kowall (kein schlecht Vernetzter) bekannt, weder Rendi-Wagner noch Doskozil persönlich zu kennen. Das hat mich dann doch sehr erschüttert. Bin also nicht die einzige.

Mit Andreas Babler bin ich befreundet, und alle, die ich kenne. Ich war mit ihm und allen, die ich kenne auf Demos. Nicht auf einer. Das ist der ganze Unterschied. Hie die Fernen, Unerreichbaren, da der leiwande Babler Andi. Meine Stimme wird ihn erreichen.

Besorgte

Man solle Trotteln, die FPÖ wählen, nicht mehr Trottel nennen, weil sie sich diskriminiert fühlen und noch mehr Trottel dazu überreden FPÖ zu wählen, beziehungsweise sich bestärkt fühlen in ihrer Wahl und so weiter und so fort. Okay, mach ma. Ich nenne die Trottel ab jetzt nur mehr „besorgte Bürger von überragender Intelligenz“. Auch Politiker, die mit der FPÖ koalieren, sind ab jetzt keine Trottel mehr, und kein gewissenloses Drecksgesindel, sondern „besorgte Verantwortliche mit großer Redlichkeit“. Versprochen.